Fragen gibt es aus dem Plenum keine an die beiden Kandidatinnen. Die beiden gehen für die Abstimmung in den Ausstand, die Türe wird geschlossen. Die Versammlung soll offen reden können.
Alt Regierungsrat Ernst Hasler hält das erste Votum für Martina Bircher. Seit diese in Aarburg die Sozialkosten gesenkt habe, sei die Zufriedenheit dort gestiegen und die Kosten gesunken. Er stelle immer fest, dass Bircher nicht nur rede, sondern auch argumentiere. Er empfiehlt, der Nationalrätin die Stimme zu geben.
Auch Rolf Kummli votiert für Martina Bircher. Man müsse auch schauen, was für die SVP gut sei, sagt ein weiteres Parteimitglied. Man kenne Bircher besser - sie sei bekannt. "Ich bin voll überzeugt, mit Martina Bircher werden wir es besser erreichen."
Grossrat Andy Steinacher redet für Désirée Stutz. Sie sei bestens organisiert und vernetzt, sie könnte ihres Pensum als selbständige Fraktionschefin nicht leisten, wäre sie nicht so gut organisiert. Jeder Grossrat habe schon erfahren dürfen, wie dossierfest Stutz sei. Zudem habe sie Führungserfahrung, insbesondere als Fraktionschefin. Auszeichnen tue sie, dass sie über alle Parteien Allianzen bilden und damit Geschäfte durchbringen könne. Dass es auch einmal Reibereien gebe, gehöre dabei dazu. "Es braucht eine Kandidatin, die nicht nur in der SVP, sondern auch in der FDP und in der Mitte Stimmen holen könne." Das sei eine grosse Stärke von Désirée Stutz. "Die SVP allein reicht nicht, um Regierungsrätin zu werden", so Steinacher.
Ein weiteres Mitglied, diesmal aus dem Bezirk Zofingen: "Wir stehen für Martina Bircher ein, sie wird sicher das Rennen machen für die SVP Aargau."
Grossrat Daniel Notter spricht für Désirée Stutz: Sie sei sehr, sehr fachkompetent und stehe für die Partei ein. "Sie schafft es, auch ausserhalb Stimmen zu holen. Wir sind gut beraten, sie zu nominieren."
Martin Fricker aus Wettingen spricht ebenfalls für Stutz: Auch vor 5 Jahren habe man den Fraktionschef aufgestellt und er wurde Regierungsrat. "Machen wir das wieder."
Grossrat Daniel Aebi: Auch er sei eindeutig für Stutz. Auch wenn es zwei sehr gute Kandidatinnen seien. "Wir müssen entscheiden, wer für diesen Job besser ist", man müsse sich eben entscheiden. Bircher mache in Bern einen sehr guten Job, für den Regierungsrat brauche man aber jemanden, der Mehrheiten schaffen könne. Er warnt: Was bei den Ständeratswahlen passiert ist, könne auch für den Regierungsrat passieren, dann würde die SVP den Sitz verlieren.
Das oberste ziel müsse sein, den Sitz zu verteidigen, sagt auch Samuel Hasler. "Für mich ist klar, das machen wir mit Martina Bircher." Der Aargau brauche sie.
Grossrat Pascal Furer: In den vergangenen Wahlen (Nationalrat) habe Bircher immer viermal so viele Stimmen geholt wie Désirée Stutz, ruft er in Erinnerung.
Ein weiteres Mitglied spricht als Lehrer: Bircher könne das auf dem Bildungsdepartement. Das Bildungswesen sei in einem schlechten Zustand, Bircher sei genau die richtige, um diese Probleme endlich anzupacken. Weiter habe ihn ihre Rede viel mehr überzeugt.
Auch Benjamin Giezendanner spricht für Bircher. Wenn sie etwas tue, dann richtig. Sie sei wie ein kleiner Terrier, der sich festbeisst.
Silvia Flückiger hat als erste Frau das Wort. "Ich bin überzeugt, dass wir mit ihr eine super Kandidatin haben", sagt die Alt- Nationalrätin. Sie habe sich so schnell und hervorragend in Bern eingearbeitet, dass kein Zweifel bestehe, dass sie das auch im Regierungsrat könne.
Grossrätin Renate Häusermann votiert für Désirée Stutz. Als Fraktionschefin arbeite sie eng mit anderen Parteien zusammen - und da das grösste Ziel sein müsse, den Sitz zu halten, wähle sie Stutz.
Dölf Egli aus Schafisheim: Martina Bircher sei absolut die richtige Person als Regierungsrätin für den Aargau. Sie habe sich mit Fleiss hochgearbeitet, seit 10 Jahren habe sie Exekutiverfahrung. Bircher habe das grössere Wahlpotenzial, mache sie doch mehr Panaschierstimmen.