«Unser Ziel war ein volles Haus, so bald wie möglich», sagt der CEO des KKL im Gespräch mit unserer Zeitung. Philipp Keller spricht über die Chancen, aber auch Ungewissheiten, die die liberale Corona-Regelung für das Haus und Veranstalter bietet.
«Unser Ziel war ein volles Haus, so bald wie möglich», sagt der CEO des KKL im Gespräch mit unserer Zeitung. Philipp Keller spricht über die Chancen, aber auch Ungewissheiten, die die liberale Corona-Regelung für das Haus und Veranstalter bietet.
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Die Lagebeurteilung sei kein Automatismus, sagt Vincenz Graf, Chef des kantonalen Führungsstabs. Deshalb könne man nicht fix sagen, dass ein Match 48 Stunden vorher abgesagt werde. «Mit höchster Wahrscheinlichkeit gibt es keine Überraschungen innerhalb von ein paar Stunden», hält Graf aber fest.
Im KKL Luzern können alle Plätze besetzt werden, beim FC Luzern dagegen nur jeder zweite. Ein Journalist fragt, was der Grund dafür sei. Zumal die Übertragung des Coronavirus in Innenräumen ein grösseres Problem sei.
Gesundheitsdirektor Guido Graf verweist auf die Maskenpflicht im KKL Luzern. Beim FC Luzern müsse man ein «Anfahren» machen. Die Herausforderung bestehe nicht im Stadion, sondern vor und nach dem Fussballmatch. Graf stellt klar:
«Das Schlechteste, was uns passieren könnte, wären Ausschreitungen nach dem Match.»
Das System biete gewisse Freiheiten. Graf wiederholt, dass die Auslastung schrittweise hochgefahren werden könnte, wenn die Schutzkonzepte funktionieren.
Gemäss Bund dürften zwei Drittel der Sitzplätze besetzt werden. Gesundheitsdirektor Guido Graf sagt, dass man nun im Kanton Luzern mit rund 50 Prozent besetzter Plätze starte. Wenn die Schutzkonzepte funktionieren, könnte eine schrittweise Erhöhung erfolgen, sagt Graf.
Seit vergangener Woche wurden von mehreren Zünften und vom LFK Umzüge und Anlässe abgesagt. Die Luzerner Regierung begrüsse diese Schritte sehr, so Graf.
«Auch wenn es uns schmerzt, dass Fasnachtsveranstaltungen nicht stattfinden können.»
Falls andere Zünfte aber Gesuche für Veranstaltungen stellen würden, würde der Kanton diese prüfen. Dies könnte zum Beispiel die Tagwachen vom Schmutzigen Donnerstag und vom Güdismontag betreffen, die bis jetzt noch nicht abgesagt wurden.
Wieso dürfen nur 100 Gäste in die Bar- und Clubbetriebe, während Grossveranstaltungen wieder stattfinden dürfen Guido Graf führt diesen Punkt weiter aus. Grossveranstalter hätten seit über einem halben Jahr keine Möglichkeit gehabt, Anlässe durchzuführen. Bars und Clubs hätten zumindest wieder eingeschränkt öffnen können.
Graf sagt weiter:
«Der Charakter von Grossveranstaltungen und von Clubs und Bars ist unterschiedlich. Bei ersteren gibt es einen klaren Sitzplatz pro Person und die Besucherströme können besser kanalisiert werden.»
Er betont: «Ich sage damit nicht, dass es die eine Sparte besser macht als die andere.»
Philipp Keller sagt, dass es zentral sei, dass Personen mit einem positiven Sicherheitsgefühl ins KKL kommen können. Die Schutzmassnahmen hätten sich aber bereits bewährt. Nun freue man sich auf den Oktober, sagt Keller. Er übergibt das Wort an Numa Bischof Ullmann, den Intendanten des Luzerner Sinfonieorchesters. Ullmann sagt:
«Wir sind sehr glücklich, dass wir ab 1. Oktober wieder mit Veranstaltungen mit mehr als 1000 Personen starten dürfen.»
Nun müsse man diszipliniert sein, und auch Kreativität an den Tag legen. Dies beispielsweise deshalb, weil es keine Konzertpause mehr möglich sei.
Ullmann betont, dass es in der Branche eine gute Solidarität gebe. Man helfe sich aus und berate sich bei Problemen. Er fügt hinzu: «Es ist auch grossartig, wie uns der Kanton Luzern unterstützt hat.»
CEO Philipp Keller sagt, dass die Limitierung der Besucherkapazitäten aus gesundheitlicher Sicht notwendig gewesen sei.
«Für die Veranstalter und die Besucher war es aber sehr einschneidend.»
Umso mehr freut sich Keller, dass nun wieder alle 1900 Plätze im Konzertsaal besetzt werden dürfen. Folgende Regeln gelten:
Der Fussballclub SC Kriens wird weiterhin nur maximal 1000 Personen ins Stadtion lassen. Grund sei, dass das Schutzkonzept für Grossveranstaltungen auf Sitzplätze ausgerichtet sei. Im Kleinfeld ist jedoch nur jeder vierte Platz ein Sitzplatz. Aus ökonomischen Gründen habe man sich entschieden, das Stadium nicht aufzurüsten, sagt Präsident Werner Baumgartner.
Für den SC Kriens bleibe die Situation schwierig.
«Der Fokus liegt nun auf dem wirtschaftlichen Überleben des Vereins.»
Baumgartner appelliert nochmals an den gesunden Menschenverstand und ruft Matchbesucher dazu auf, sich an die Abstands- und Hygieneregeln zu halten und eine Maske zu tragen.